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Wasser im Hydrauliksystem – was können Sie tun?

Wasser im Hydrauliksystem – was können Sie tun?

Geschätze Lesezeit: 4 Minuten

Wie genau gelangt Wasser ins Hydrauliksystem?

Befindet sich Wasser im hydraulischen System, kann das unterschiedliche Ursachen haben. Diese reichen von Kondensation aus der Atmosphäre, über den Eintrag durch undichte Systeme von außen bis hin zu defekten Ölkühlern. Die meisten verwendeten Hydrauliköle und Hydraulikflüssigkeiten sind nicht oder nur in äußerst geringem Umfang in der Lage Wasser aufzunehmen, also zu binden und damit das System vor Schäden zu schützen. Im Regelfall wird Wasser demulgiert, also abgeschieden und sammelt sich oft am tiefsten Punkt des Hydrauliksystems. Hydraulikflüssigkeiten selbst enthalten kein Wasser und stellen somit keine Ursache für Wasser im Hydrauliksystem dar. Achten Sie bei der Lagerung von Hydraulikölen darauf, dass kein Wasser in die Behälter eindringen kann. Ebenso sollten Sie vor den verschiedenen Witterungseinflüssen sowie größeren Temperaturschwankungen, welche die Kondensatbildung fördern, geschützt werden. Hydrauliksysteme befüllen Sie am besten mit geeigneten, sauberen und sortenreinen Pumpensystemen oder Gefäßen. Bei pneumatischen Anlagen ist dagegen eine möglichst trockene Druckluft-Versorgung empfehlenswert.

Wasser kann sowohl durch ungeschützte Entlüftungsöffnungen der Hydrauliktanks als auch durch defekte Belüftungs- oder Trocknungsfilter ins Hydrauliksystem gelangen. Darüber hinaus ist die Kondensatbildung durch erhebliche Temperaturunterschiede und der damit verbundenen Niveauschwankung im Hydrauliktank für Wasser in der hydraulischen Anlage verantwortlich. Weitere Ursachen für Wasser im Hydrauliksystem sind Reinigungsarbeiten oder Leckagen bei Wärmetauschern oder auch Kühlaggregaten.

Maßnahmen zur Vermeidung von Wasser im Hydrauliksystem

Kondenswasser im Hydrauliksystem kann durch den Einsatz eines Adsorberfilters positiv beeinflusst werden. Dieser sorgt dafür, dass das Wasser nicht über die Belüftung der Anlage in das Hydrauliköl gelangt. Adsorberfilter werden auf die Belüftungsöffnung des Tanks montiert und ersetzen damit den Belüftungsfilter. Während die angesaugte Luft durch den zylindrischen Adsorberfilter strömt, neutralisiert Silicagel die Feuchtigkeit. Als Filterelement dient Trockengranulat im Adsorberfilter. Je nachdem, für welche moderne Filtertechnik Sie sich entscheiden, kann diese auch relevante Partikel abschneiden. Durch einen Adsorberfilter liegt die Luftfeuchtigkeit nur noch bei ca. 10 Prozent. Die Taupunkttemperatur wird demnach so weit abgesenkt, dass auch bei größeren Temperaturschwankungen keine Luftfeuchtigkeit mehr im Tank kondensiert.

Den Wassereintritt durch defekte Dichtungen beispielsweise, stellt man mitunter erst beim Ausfall der Hydraulik fest. Eine regelmäßige Kontrolle ist nur möglich, wenn sich am Hydrauliksystem an der tiefsten Stelle ein Ablasshahn oder ähnliches befindet. Darüber kann man freies Wasser im System identifizieren und aus dem System entfernen.

In industriellen Hydrauliksystemen werden zur Überwachung weiterer Parameter, wie z.B. Verschmutzung, regelmäßig Ölanalysen durchgeführt, in deren Rahmen auch das Vorhandensein von Wasser geprüft werden kann und sollte.

Wie erkennt man Wasser im Hydrauliksystem und wann ist ein kritischer Stand erreicht?

Unter Umständen und je nach Hydraulikölsorte wird Wasser im Öl aufgenommen. Das zeigt sich in einer milchigen Trübung des Öles. Liegt im Vergleich zur Wasseraufnahmefähigkeit des Öles ein zu hoher Wasseranteil im Hydrauliksystem vor, setzt sich mit fortschreitender Standzeit das Wasser dann am Tankboden ab und es bildet sich eine separate, klare Phase. Grundsätzlich kann ein maximaler Wasseranteil von 0,1 Prozent (1.000 ppm) im Hydrauliksystem toleriert werden. Steigt der Anteil über diesen Richtwert, ist die Entstehung massiver Schäden in der hydraulischen Anlage möglich.

Maßnahmen bei zu hohem Wasseranteil im Hydrauliksystem

Sollten Sie einen zu hohen Anteil von Wasser in der hydraulischen Anlage bemerken, dann gilt es zunächst, diese wenn möglich stillzulegen oder einen direkten Ölaustausch vorzunehmen. Dabei sollte die Ursache für den Wassereintritt behoben werden. Andernfalls können Schäden im System entstehen. Je nachdem, welches Volumen und welche Systemauslegung vorliegt, sollte ein Ölwechsel durchgeführt werden. Gegebenenfalls muss das System gespült werden, um den Wasseranteil auf weniger als 0,1 Prozent zu senken.

Haben Sie Fragen zum Thema Wasser im Hydrauliksystem? Dann kontaktieren Sie uns gern jederzeit, wir stehen Ihnen beratend zur Seite. Bei weiterem Interesse an Hydraulikölen können Sie auch gern unseren Blogbeitrag zum Thema „Folgen unzureichender Filtration von Hydraulikflüssigkeiten“ lesen. Darüber hinaus haben Sie bei der Schmierstoff-Zentrale die Möglichkeit, hochwertige Hydrauliköle unterschiedlicher Typen zu kaufen. Besuchen Sie dazu gern unseren Onlineshop und bestellen Sie genau die Hydraulikflüssigkeit, welche Sie für Ihre Anlage benötigen. Neben den HLP, HEES (BIO) und HLVP Hydraulikölen bieten wir Ihnen auch HLPD und HV Hydrauliköle an.

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