Hydraulische Wagenheber mit Öl nachfüllen
Funktionsweise eines hydraulischen Wagenhebers
Hydraulische Wagenheber beruhen auf dem Pascalschen Gesetz. Dieses besagt, dass der Druck in Flüssigkeiten in alle Richtungen gleichermaßen wirkt. Speziell bei hydraulischen Anlagen werden Energie oder Kraft mithilfe von Flüssigkeiten übertragen. Dazu befinden sich spezielle Hydrauliköle in der Anlage. Der Vorteil, im Vergleich zu Wasser, besteht bei diesen Ölen darin, dass sie in einem höheren Temperaturbereich eingesetzt werden können, als lediglich zwischen 0 °C und 100 °C, wie es bei Wasser der Fall ist. Ebenfalls verhindern sie die Korrosionsbildung an den metallischen Bauteilen und schmieren diese. Darüber hinaus lassen sich Additive, beispielsweise zur Verbesserung des Lastaufnahmevermögens, der Temperaturstabilität oder der Systemreinigung, besser in Öl „lösen“.
Bei einem hydraulischen Wagenheber wird die Hydraulikflüssigkeit durch die Pumpbewegung des Hebels komprimiert, also unter Druck gesetzt. Der Druck drückt den Kolben mit großer Kraft nach oben, sodass auch Gewichte von mehreren Tonnen angehoben werden können. Ein spezielles Dichtsystem dient dazu, dass die Hydraulikflüssigkeit nicht nach außen geschoben wird und somit der hydraulische Wagengeber in Funktion bleibt. Sind die Dichtungen spröde oder verschlissen, kann das Öl austreten und es erfolgt ein Druckabfall. In diesem Fall muss der Wagenheber repariert oder ersetzt werden.
Arten von hydraulischen Wagenhebern: Stempelwagenheber vs. Rangierwagenheber
Müssen schwere Fahrzeuge wie Anhänger oder Autos angehoben werden, eignen sich dafür Stempelwagenheber hervorragend. Diese können ebenfalls zum Nivellieren von Wohnwagen genutzt werden. Stempelwagenheber sind auch unter der Bezeichnung Flaschenwagenheber bekannt und können verschiedene Fahrzeuge, wie z.B. Wohnwagen oder Wohnmobile aufbocken. Aufgrund der kleinen und handlichen Größe finden sie unkompliziert im Kofferraum des Fahrzeugs Platz und dienen bei Pannen unterwegs als Notfallhilfe. Je nach Modell erreichen Stempelwagenheber eine Hebekraft zwischen zwei und 30 Tonnen. Sie sind in der Anschaffung günstiger als Rangierwagenheber und benötigen nur eine kleine Auflagefläche. Zudem können sie leicht bedient werden. Dazu überprüfen Sie, ob das Ventil am Stempelwagenheber geschlossen ist und stellen den hydraulischen Wagenheber anschließend an die gewünschte Stelle unter Ihr Fahrzeug. Daraufhin bocken Sie es auf, indem Sie den Griff am Wagenheber nach oben und unten bewegen. Es ist aus Sicherheitsgründen ratsam, immer Unterstellböcke unter das Auto zu stellen, wenn Sie an oder unter ihm arbeiten. Der Wagenheber selbst ist bauartbedingt nicht gut gegen Kippbewegungen gesichert. Sind Sie mit Ihren Arbeiten am Fahrzeug fertig, dann entfernen Sie die Stützen und senken Sie es wieder ab, indem Sie das Ventil am Stempelwagenheber öffnen.
Rangierwagenheber finden häufig in Werkstätten Anwendung, können aber auch im privaten Bereich genutzt werden. Sie besitzen zwei größere feststehende Rollen und zwei kleinere, die um ihre eigene Achse drehbar sind, was ihnen die Rangierfähigkeit verleiht. Zwischen den vier Rollen ist ein Hubarm angebracht, an dessen Ende sich ein Teller mit Gummipolsterung befindet. Dieser kann unter das Fahrzeug geschoben werden und nimmt beim Heben das Gewicht auf. Am anderen Ende des Rangierwagenhebers ist ein Hebel angebracht, der mit einem Hydraulikzylinder verbunden ist. Wird der Hebel auf und ab bewegt, schiebt sich der Hubarm nach oben. Absenken lässt sich das Fahrzeug, indem das Ventil am Rangierwagenheber geöffnet wird. Dazu muss die Hebelstange entweder um die senkrechte Achse gedreht oder umgesteckt werden. Bei Rangierwagenhebern muss weniger Kraft aufgewendet werden, um den Wagen zu heben. Ebenfalls lassen sie sich durch die Rollen leichter platzieren. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass sie einen stabileren Stand und durch die flache Bauweise nur eine niedrige Unterfahrhöhe aufweisen. Je nach Modell erreichen sie jedoch nur zwei bis drei Tonnen Hebekraft.
Ob Sie sich für einen Stempelwagenheber oder Rangierwagenheber entscheiden sollten, hängt in erster Linie davon ab, ob Sie den Wagenheber mitführen wollen oder er stationär an einem bestimmten Ort betrieben werden soll. Weiterhin sind der Einsatzzweck, die erforderliche Traglast, die Unterfahrhöhe und die Hubhöhe wichtige Einflussfaktoren auf die Kaufentscheidung.
Öl im hydraulischen Wagenheber fachgerecht nachfüllen
Im Laufe der Zeit nimmt der Ölstand im hydraulischen Wagenheber ab. Deshalb ist es notwendig, nach einer gewissen Zeitspanne das geeignete Hydrauliköl nachzufüllen. Im Regelfall werden Hydrauliköle des Typs HLP 46 genutzt. Welches genau Sie nutzen sollten, steht jedoch in der Bedienungsanleitung Ihres Modells. Vermischungen von Ölen unterschiedlichen Typs sind zu vermeiden. Neben anderen Effekten könnte die Dichtungsverträglichkeit leiden, was die Funktionsweise stark beeinträchtigt und dadurch die Arbeitssicherheit gefährdet.
Um Öl im hydraulischen Wagenheber nachzufüllen, sollte dieser zunächst auf einem ebenen Untergrund platziert werden. Stecken Sie anschließend den Pumphebel auf das Ablassventil auf. Dessen Ende besitzt die geeignete Form, sodass er auf dem Vierkant des Ablassventils aufgesteckt werden kann. Legen Sie ein saugfähiges Tuch um das Ablassventil und drehen Sie es im Uhrzeigersinn. So schützen Sie den Untergrund vor möglicherweise auslaufendem Hydrauliköl. Ziehen Sie das Ablassventil daraufhin vorsichtig heraus und füllen Sie neues Öl nach. Sollte Öl austreten oder es bis in die Öffnung reichen, dann ist genügend Flüssigkeit vorhanden. Prüfen Sie vor dem Verschließen noch einmal die Dichtung am Ablassventil auf Unversehrtheit. Nach dem Zusammenbau sollten Sie den Wagenheber abschließend äußerlich reinigen, sodass er wieder vollständig einsatzfähig ist.
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